Nebraska, South Dakota

Tag 24

  • gefahrene Strecke heute: 556 km
  • gesamte Strecke: 6184 km
  • Start: Sioux City, IA
  • Ankunft: Pierre, SD
  • Zähler Bundesstaaten: 13
  • Bundesstaaten heute: Iowa, Nebraska, South Dakota

Die heutige Fahrt habe ich auf der Route 20 begonnen und bin darauf 260 km gefahren. Bei Sioux City ging es direkt über den Missouri River, der auch die Landesgrenze nach Nebraska darstellt.

Die Straße war zweispurig ausgebaut und ging durch eine schöne, hügelige Landschaft. Neben der Strecke waren Felder und landwirtschaftliche Betriebe. Eigentlich sah es so aus wie bei uns zu Hause im Ostalbkreis.

Entlang der Strecke wurde es kontinuierlich kälter, was unter anderem daran lag, dass Nebraska auf einer ansteigenden Höhe über dem Meeresspiegel liegt. Bei Abfahrt waren es noch 330 Höhenmeter und es ging bis zum Ende der Route 20 bis auf knapp 700 m hoch. Bei einem Stopp habe ich mich wärmer angezogen und bin gleich darauf in einen ordentlichen Regenschauer geraten.

Entlang der Strecke waren auch wieder viele alte Autos zu Dekorationszwecken abgestellt – und was mir sonst so begegnete…

Nach einiger Zeit bin ich rechts abgebogen und habe die Route 20 verlassen. Ich habe auf einer Strecke von 80 km fast niemanden gesehen. Da war einfach nichts. Keine Autos, keine Menschen, keine Häuser, nur Landschaft. Das war schon sehr beeindruckend.

Kurz nach der Grenze zu South Dakota habe ich bei einer Tankstelle geschaut, was es dort zu essen gibt. Leider wurden in einem Warmhaltebereich nur relativ unattraktiv aussehende Speisen angeboten. Ein anderer aufgeschlossener Kunde hat wohl meinen kritischen Gesichtsausdruck bemerkt, kam zu mir und hat hinter vorgehaltener Hand zugeflüstert, dass er mir einen Tipp geben könne, wenn ich dieses Essen nicht mag. Es sei Stadtfest und ich sollte einfach in den Ort hineinfahren. Dort würde ich auch „Local People“ treffen. Da habe ich gleich auf den Weg gemacht.

Vor einem offenen Gebäude wurden Burger Patties gegrillt. Ich fragte, ob ich hier Essen käuflich erwerben könnte. Mir wurde gesagt, ich solle mich in der Schlange anstellen, was ich dann auch getan habe. Ich bin mit der vor mir wartenden Frau ins Gespräch gekommen. Offensichtlich ist es aufgefallen, dass ich kein Einheimischer war, was hier bei knapp 600 Einwohnern des Orts nicht überrascht.

Im Laufe des Gesprächs kamen noch zwei Töchter dazu, und die Frau entschied, dass ich mich mit ihnen zusammen an den Tisch zum gemeinsamen Essen setzen sollte. An dem Tisch war die ganze Großfamilie versammelt. Der Schwiegersohn machte Livemusik und jeder kannte jeden. Eine weitere Person wollte mir unbedingt ein Bier ausgeben.

Nach einer gewissen Zeit musste die Familie zum nächsten Tagesordnungspunkt des Stadtfests gehen und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, auch noch Volleyball mit ihnen zu spielen. Das habe ich dankend abgelehnt und mich weiter auf den Weg gemacht.

Der weitere Verlauf der Strecke war auch sehr beeindruckend. Die Landschaft hat sich immer wieder verändert, mit schönen Hügeln, Feldern mit Sonnenblumen oder einfach nur Wiesen. Immer wieder habe ich Rinderherden gesehen.

In South Dakota bin ich einen kleinen Abschnitt auf der Interstate gefahren. Überrascht hat mich die Höhe der Geschwindigkeitsbegrenzung, die dort auf 80 Meilen/h angesetzt war. Mittlerweile hat man immer irgendwo eine Harley gesehen, entweder auf der eigenen Spur oder auf der Gegenfahrbahn. Das Bikertreffen wirft seine Schatten voraus.

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