Tag 39
Wir sind in einer abgelegenen Ranch untergebracht. Es ist ein Ort, zu dem man nur über Schotterstraßen gelangt. Früher wurde hier Viehhaltung ausgeübt. Heute ist an diesem Ort ein Bed & Breakfast mit einer familiären Atmosphäre. Der Betreiber ist 91 Jahre alt und hat einen angenehmen, teils ironischen Humor. Es wird ein gemeinsames Frühstück angeboten, welches im Freien auf offener Flamme zubereitet wird. Die Katzen und Hunde sind mit dabei, letztere kommen immer wieder mit ihren durchgekauten Bällen und wollen spielen. Die Tochter des Hauses kommt mit dazu und hilft. Sie ist äußert begabt, aus alltäglichen Dingen Kunstwerke zu erstellen. Auf den Bildern sieht man, was sie aus einem Kürbis oder einem Rinderschädel machen kann. Jedes Zimmer hat ein eigenes Thema. Es ist fast alles selbst aufgebaut. Man kann als „Zimmer“ auch einen Planwagen nehmen. Die Aussicht in die Natur ist einzigartig.
Wir haben heute das „Old Trail Town“ Museum besucht. Auf einem Freigelände wird die Lebensweise und die Geschichte des alten Westens mittels einer Zusammenstellung historischer Gebäude, deren Einrichtungen und vieler alter Kutschen gezeigt.
Beim Betrachten der alten Gewehre im Museum stellte sich die Frage, wie es wohl gewesen sein muss, mit solchen zu schießen. Zum Glück sind wir im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, sodass wir nach einer Stärkung einen Schießstand aufgesucht haben. Nach einer Einweisung und Klärung versicherungsrelevanter Fragen sucht man sich „seine“ Waffen von einer Karte aus. Die Waffen sind originalgetreue Nachbildungen und schießen für mein laienhaftes Empfinden sehr präzise. Ich habe einen Colt im Stil von 1873 sowie eine reproduzierte Winchester von 1892 ausprobiert. Während der Übung ist ständig ein Betreuer dabei, sodass man nichts falsch machen kann. Sonja hat es auch mal probiert. Bei dem Revolver wird die Zielscheibe in der halben Entfernung gegenüber der Winchester aufgehängt. Ich bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden.