Chicago Anreise

Tag 19

  • gefahrene Strecke heute: 396 km
  • gesamte Strecke: 4777 km
  • Start: Indianapolis, IN
  • Ankunft: Chicago, Il
  • Zähler Bundesstaaten: 10
  • Bundesstaaten heute: Indiana, Illinois

Auf dem Weg nach Chicago bin ich extra eine längere Streck über eine Interstate in Richtung Westen gefahren, um möglichst weit entfernt von Großstadteinflüssen auf dem Weg Richtung Norden die ländliche Gegend ungetrübt genießen zu können.

Es waren circa 150 km fast ohne Infrastruktur. Manchmal ist eine Tankstelle aufgetaucht. In einem Abschnitt von circa 20 km waren sehr viele Windräder installiert.

Mittlerweile hatte ich schon die Zeitzone auf „Central Standard Time“ überschritten. Meine Uhr hat sich einfach angepasst. Hinweise o.ä. gab es keine an der Straße. Offensichtlich habe ich doch schon einige Kilometer Richtung Westen zurückgelegt.

Plötzlich, wie aus dem Nichts, ist ein Trödelladen aufgetaucht. Da habe ich schnell mal haltgemacht und mich mit dem Besitzer ausgetauscht. Das Gebäude hatte 6 oder 7 Räume, die vollgestopft mit irgendeinem Zeugs waren. Die Waren bezieht er von den überall im Land verteilten „Self Storage Areas“. Es passiert immer wieder, dass die Mieter nicht zahlen, und dann wird das Lager geräumt und die eingelagerten Artikel auf diese Weise vermarktet.

Ich hatte ihn nach einem käuflich erwerbbaren Kaffee gefragt. Daraufhin hat er eine Tasse aus dem Verkauf genommen (1,40 $), seine Thermoskanne geholt und mir den Rest von seinem Kaffee gegeben. Die Tassen kam, nachdem ich sie leer hatte, wieder zurück ins Regal. Dann haben wir uns noch fotografiert, jeder den anderen, sozusagen von Alien zu Alien.

Später habe ich bei einem kleinen Hotdog Laden haltgemacht. Ich suche lieber solche Plätze auf, als die bekannten Kettenrestaurants, mit denen ich mich ja schon einige Jahrzehnte beschäftigen durfte.

Ich sah, dass es dort eine Eismaschine vom gleichen Hersteller gab, wie ich sie in meinen Restaurants auch hatte, so bin ich mit der Betreiberin ins Gespräch gekommen und wir haben uns einige Zeit angeregt über die Gastronomiebranche, quasi von Kollegin zu Kollege, unterhalten. Ich glaube, dass es uns beiden Spaß gemacht hat.

Auf dem Bild sieht man den Hotdog Stand, mit dem ihr Vater 1969 angefangen hat.

Kurz vor Chicago bin ich wieder mit Stau, Starkregen und Blitzen begrüßt worden. Die Hotelsuche war nicht einfach, obwohl das Hotel mitten im Zentrum liegt. Mein Problem war, dass ich irgendwie in das „Lower Chicago“ geraten bin. Es ist ein Verkehrsnetz unterhalb des Straßenniveaus von Chicago. Google Maps signalisierte mir zwar, dass ich am Ziel angekommen bin, aber ich war eine Etage zu tief.

Irgendwie hab ich dann doch geschafft zum Hotel. Als ich mein Motorrad parken wollte, wurde mir gesagt, dass es keine Parkmöglichkeit gibt. Parkplätze gäbe es nur im unteren Chicago. Somit ging das Spiel wieder von vorne los.

1 Gedanke zu „Chicago Anreise“

  1. Ich spüre es geradezu körperlich wie dein Empfinden war, als du nach Ankunft im Hotel wieder losgeschickt wurdest. Sehr coole Läden, die du da ausfindig gemacht hast.

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